Brot und Tulpen
Ein kleines Malheur - und schon fährt der Bus mit der Reisegesellschaft weiter. Zurück bleibt Rosalba (Licia Maglietta), Hausfrau aus Pescara. Ihr Mann und die beiden Söhne bemerken lange nicht, dass sie fehlt. Rosalba hält Autos an, um nach Hause zu reisen. Einer der Fahrer fährt nach Venedig, da war sie noch nie, ihre Sehnsucht ist groß, morgen ist Sonntag - also warum nicht? Ihr Mann Mimmo (Antonio Catania) tobt am Telefon - das war auch nicht anders zu erwarten. Sie sucht eine Bleibe für die Nacht und findet Fernando (Bruno Ganz), einen traurigen, romantischen Feingeist und Kellner, der sie - freundlich, aber in höflicher Distanz - bei sich unterbringt. Am nächsten Tag findet sie sogar einen Job bei einem alten anarchistischen Blumenhändler - aus der Heimreise wird nichts. Für Rosalba beginnt ein neues Leben, kurzfristig und vorübergehend, eine Auszeit, in der ihre Missgeschicke abnehmen und ihr Glück wächst. Sie findet eine neue Freundin, die Masseurin Grazia - und nichts kann ihre Idylle stören, die Fernando nur noch bereichert. Auch der Amateurdetektiv Constantino nicht, den Mimmo ihr hinterherschickt. Über alle legt sich der Zauber, der Venedig allgemein nachgesagt wird. Und die Gedanken an Mimmo verblassen. Vorübergehend... Silvio Soldinis „Brot und Tulpen“ wurde 2000 in Italien ganze neun Mal mit dem höchsten Filmpreis des Landes, dem "David di Donatello" ausgezeichnet (darunter als Bester Italienischer Film, Bester Regisseur, Bester Darsteller, Beste Darstellerin).
Hauptdarsteller:innen Licia Maglietta, Bruno Ganz, Giuseppe Battiston
Regie Silvio Soldini