Charité

Kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes besteht die Medizinstudentin Anni Waldhausen ihr Examen beim berühmten Chirurgen Ferdinand Sauerbruch. Prüfungspatient ist der junge Soldat Lohmann, dessen zerschossenen Oberschenkel Sauerbruch dank einer besonderen Operationstechnik retten kann. Anni und ihr Mann Artur, Oberarzt der Kinderklinik, gelten als arisches Vorzeigepaar: jung, gesund und systemkonform. Artur ist vom Wehrdienst freigestellt, denn er betreibt kriegswichtige Forschung. Dass seine Probanden behinderte Kinder, so genannte Reichsausschusskinder sind, verschweigt Artur gegenüber Anni. Ihr Leben wird kompliziert, als Annis jüngerer Bruder Otto zu ihnen in ihre Dienstwohnung zieht. Der junge Fähnrich ist vorübergehend von der Front heimgekehrt, um sein Medizinstudium abzuschließen.

Anni verblutet fast bei der Geburt, und ihr lebloses Neugeborenes kann erst in letzter Minute reanimiert werden. In der Chirurgie rettet Sauerbruch das Leben eines Jungen, der beim Spielen von einem Blindgänger schwer verwundet worden ist. Erst nach der OP merkt er, dass ihm ein Unbekannter dabei assistiert hat: Adolphe Jung aus Straßburg. Der französische Chirurg ist zwangsrekrutiert worden. Er konfrontiert Sauerbruch mit Berichten über Krankentötungen, die er heimlich im Feindsender BBC gehört hat. Sauerbruch schließt solche Dinge aber kategorisch aus. Währenddessen findet Schwester Christel ein Flugblatt der Weißen Rose in der Jackentasche des noch in Narkose liegenden Jungen. Als Pfleger Martin das belastende Dokument zerreißt, muss Otto seinen ganzen Charme aufbieten, damit Christel darüber keine Meldung macht. Martin erkennt jetzt in Otto einen Verbündeten, der das NS-Regime ebenfalls ablehnt.

Anni und Artur entdecken bei ihrem Neugeborenen einen erhöhten Hirndruck und hoffen, eine drohende Behinderung abzuwenden. Doch Karins Hirndruck steigt wieder. In ihrer Verzweiflung wenden sich Anni und Artur an Sauerbruch: Er soll einen lebensgefährlichen Eingriff wagen. Die Operation erfolgt unter größtmöglicher Geheimhaltung: Nur Sauerbruch, Margot und Dr. Jung sind eingeweiht. Doch Sauerbruch ist überfordert und Dr. Jung muss übernehmen. Artur verhindert, dass Karin nach dem Eingriff zu ihm in die Kinderklinik verlegt wird. Er hat gerade erst erlebt, wie sein Chef einem blinden Mädchen eine lebensrettende Operation verweigert hat. Otto, der in der Chirurgie seine frischoperierte Nichte versorgt, stellt Anni zur Rede. Er hat durchschaut, warum Karin operiert wurde und nicht in die Kinderklinik verlegt werden soll. Anni will nicht glauben, was Otto über das Schicksal von behinderten Kindern behauptet. Doch als sie heimlich die Protokolle von Arturs Impfversuchen liest, muss sie erkennen, dass alle seine Probanden behindert sind und viele nicht überlebt haben.

Der kleinen Karin geht es nach der Operation immer besser und angesichts Arturs Vaterliebe kommt das Paar sich wieder näher. Doch der Hirndruck steigt wieder und Arthurs Chef will Karin in eine der berüchtigten Kiinderfachabteilungen verlegen lassen. Währenddessen ertappen Dr. Jung und Margot Sauerbruchs Sekräterin Maria Fritsch und deren Geliebten Fritz Kolbe, ein hoher Beamter des Außenministeriums, beim Fotografieren von Geheimdokumenten aus dem Außenministerium. Kolbe spioniert für die Amerikaner. Dr. Jung und Margot beschließen, ihn zu decken, ohne Sauerbruch einzuweihen. Der Krieg rückt näher und Otto bekommt seinen Marschbefehl. Nach dem Chirurgie-Examen muss er an die Front. Der Abschied von Martin naht. Das unglückliche und bedrohte Liebespaar trifft sich nur heimlich auf dem Dachboden. Doch Schwester Christel, die nach wie vor in Otto verliebt ist, entgehen die kleinen Zeichen der Verbundenheit nicht, die die beiden im Klinikalltag austauschen.

Karins Behandlung bleibt ohne Erfolg und Artur gibt dem Druck seines Chefs nach und will sein Kind ohne Annis Wissen in die Kinderfachabteilung bringen lassen. Als Anni entdeckt, was Artur angeordnet hat, versteckt sie ihre Tochter auf dem Dachboden. In der Zwischenzeit besteht Otto sein Examen bei Sauerbruch. Sein Prüfungspatient ist kein Geringerer als Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Doch als Stauffenberg erfährt, dass seine Behandlung Monate dauern wird, sagt er ab. Er hat andere Pläne. Sauerbruch stellt Stauffenberg und seinen Mitverschwörern seine Villa für konspirative Treffen zur Verfügung. Otto hingegen muss an die Front. Er und Martin müssen verbergen, wie schwer ihnen die Trennung fällt. Bei Ottos Abschied gesteht Schwester Christel Otto ihre Liebe und will sich mit ihm verloben. Doch er weist sie brüsk zurück. Die tief verletzte Christel denunziert daraufhin Martin als homosexuellen Verführer bei der Polizei. Otto und Martin werden verhaftet. Nach seiner Freilassung desertiert Otto und will sich auf dem Klinikdachboden verstecken. Dort trifft er zu seiner Verblüffung auf Anni und Karin. Otto bietet an, das Kind zu betreuen, denn auch er muss untertauchen.

Im OP-Bunker hört man bereits das Artilleriefeuer der Russen und Anni und Artur arbeiten im Keller der Kinderklinik wieder nebeneinander her. Als ein schwer brandverletzter jüdischer Junge eingeliefert wird, der mit seinem Vater untergetaucht war, deckt Artur die Verfolgten. Und als Anni Lebensmittel für Karin und Otto stehlen will, hilft er ihr sogar. Wer kann, verlässt Berlin, bevor der Russe da ist. Sauerbruch, Margot und sogar der Franzose Dr. Jung sind entschlossen, bis zum bitteren Ende für die Patienten da zu sein. Auf dem Gelände tobt jetzt der Endkampf. Fanatisierte Volkssturmjungen versuchen die Russen aufzuhalten. Otto muss sich weiter auf dem Dachboden verstecken, Deserteure werden immer noch aufgeknüpft. Auf Karin muss er nicht länger aufpassen: Anni holt das Kind aus dem Versteck und bringt es in die Kinderklinik. Jetzt, wo das Kriegsende naht, wird niemand mehr die Kleine deportieren. Währenddessen dringen die ersten Sowjetsoldaten in den OP-Bunker ein.