Was will ich mehr

Anna (Alba Rohrwacher) hat alles erreicht, was sie vom Leben erhoffte: Sie hat einen guten Job, sie liebt ihre Familie, ihre Freunde und Alessio (Giuseppe Battiston), ihren Lebenspartner. Die beiden planen gemeinsame Kinder. Kurz: Annas Leben verläuft in geregelten Bahnen. Doch dann trifft sie zufällig und unerwartet auf Domenico (Pierfrancesco Favino), und schon bald können beide nicht mehr voneinander lassen. Zum ersten Mal gibt es sowohl für ihn als auch für sie nichts anderes als Verlangen und Leidenschaft. Aber Annas neu entfachte Lebenslust stößt an eine Grenze: Domenico ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihre gemeinsamen Momente der Freiheit werden erkauft mit Lügen und bezahlt mit schlechtem Gewissen. Bis Anna den Entschluss fasst, dass sie von dieser Liebe mehr erwartet...

Nach 'Brot und Tulpen' (2000), 'Agata und der Sturm' (2004) und 'Tage und Wolken' (2007) erweist sich Regisseur Silvio Soldini einmal mehr als sensibler Beobachter zwischenmenschlicher Beziehungen. 'Was will ich mehr' (2010) besticht durch herausragende Darsteller, sowie durch eine berührende Mischung aus Tiefgründigkeit und Leidenschaft. Ein flüchtiges Treffen und die Neugierde füreinander. Entgegengesetzte Körper und Seelen: sie zerbrechlich mit einer Haut wie Porzellan, er männlich par excellence. Sie haben sich nicht gesucht, aber doch gefunden. Anna und Domenico geraten schnell in den Sog einer leidenschaftlichen Liebe, die ihren Alltag sprengt und gefährlich durcheinanderbringt. Ihre Liebe: eine Zerreißprobe für alle Beteiligten. Silvio Soldini erzählt von der Befreiung und dem Neuanfang seiner Protagonisten auch dieses Mal mit herausragendem Cast. Er folgt Anna (Alba Rohrwacher) und Domenico (Pierfrancesco Favino) mit intensivem und zugleich sensiblem Blick, und hält die auch noch so kleinsten Regungen der beiden fest: ihre Liebe, ihre Leidenschaft, ihr schlechtes Gewissen, ihre Lügen. Grau gehaltene Bilder der anonymen Mailänder City, in der sich die Liebenden vergeblich zu nähern versuchen wechseln ab mit den warmen Tönen der zeitlich begrenzten Räume ihrer Liebe: ihr Liebesnest im Hotel, ihre Flucht nach Tunesien. Nach seinem Erfolgsfilm 'Tage und Wolken' ('Giorni e Nuvole') setzt Silvio Soldini erneut auf eine präzise inszeniertes Liebesdrama, die dennoch leichtfüßig daher kommt. Dieses Mal richtet er seinen Blick auf die Liebe und die Leidenschaft. Eine Geschichte von widersprüchlichen Gefühlen, innerer Unruhe und Aufbruchsstimmung - und von der Sehnsucht nach dem, was man nicht hat, aber am meisten will.