Spätestens seit dem Fall des eisernen Vorhangs ist unser Land das europäische Transitland Nummer Eins. Durch kein Land rollt so viel Durchgangsverkehr, wie über das Autobahnnetz Deutschlands. Stauflieger erfassen das programmierte Chaos, wenn bei uns der Urlaub ausbricht oder Unfälle den scheinbar endlosen Fluss auf unseren Verkehrkanälen zum erliegen bringen. Doch so sehr unser Land auch von Autobahntrassen zerschnitten sein mag: Am Himmel gibt es noch viel mehr Transitwege. Millionen von Zugvögeln, von den Rohrspatzen bis zu den Wildgänsen, von den Störchen bis zu den Kranichen, ziehen im Frühjahr und Herbst ihre Bahnen über unser Land. Manche, um in Deutschland den Sommer zu verbringen und Nachwuchs auszubrüten. Manche, weil sie auf der Durchreise sind, von Zentralafrika bis nach Skandinavien oder umgekehrt. "Deutschland von oben" fliegt eine Etappe mit den Kranichen auf dem Weg nach Süden, schaut den Störchen im norddeutschen Bergenhusen von oben ins Nest und begleitet sie bei ihren lustvollen sommerlichen Thermik-Ausflügen im Elbtal. Aufwändige Animationen, basierend auf GPS-Daten von mit einem Sender versehenen Tieren, zeigen in Satellitenbildern die Wege, auf denen die Zugvögel unterwegs sind. Die Perspektive von oben nutzen aber auch andere, von denen man es weniger vermutet. Landwirt Clemens Sjöberg aus Schleswig-Holstein lässt seine Mähdrescher und Traktoren per Satellitensignal steuern, weil seine Maschinen damit zentimetergenau das Feld bestellen und ernten. Und mit moderner Lasertechnik wird das Elbsandsteingebirge aus dem Flugzeug vermessen, um aus den Daten anschließend 3D-Modelle der vielleicht skurrilsten Landschaft Europas zu animieren. Oder der archäologische Vermessungsspezialist Martin Schaich, der mittels Laser vom Ultraleichtflieger aus den Limes, das längste Boden Denkmal Europas, zentimetergenau vermessen hat.