Unsichtbare Augen
Fünf junge Menschen leben für sechs Monate gemeinsam unter einem Dach, beobachtet von zahllosen Kameras. Allen Teilnehmern des Projekts winken Ruhm, Abenteuer und eine Million Dollar, sofern keiner von ihnen das Haus vorzeitig verlässt. Schon bald werden die Fünf von moralischen Konflikten und vor allem ihren Ängsten verfolgt. Als gekonnte, wahrlich erschreckende Mischung aus "Big Brother" und "Blair Witch Project" hat Marc Evans ("Resurrection Man") seinen erst dritten Spielfilm angelegt, in dem er sich bereits als versierter Geschichtenerzähler und noch besserer Genrekenner erweist. Mit seinem durchdachten, bescheiden budgetierten Horrorfilm rückt er dem Zuschauer auf den Leib, Furcht und Schrecken werden wieder zur existenziellen Erfahrung, genauso wie dies Aristoteles einst als Ziel der griechischen Tragödie formuliert hat. Dem Regisseur gelingt es scheinbar, die Grenzen des Mediums aufzuheben, eine distanzierte Zuseherhaltung wird geradezu unmöglich. Das Kino verliert hier seinen voyeuristischen Grundzug, es gibt nur noch Beteiligte.
Hauptdarsteller:innen Sean Cw Johnson, Kris Lemche, Stephen O'Reilly
Regie Marc Evans