Latecomers (1/6)

Sarah und Frank lernen sich zufällig in einer Bar kennen. Sie ist strebsam und etwas unwirsch, er dagegen locker, schnippisch und schlägt schnell über die Stränge. Die offensichtliche Anziehung, die ihre jeweiligen Begleiter, die unternehmungslustige Brandi und der hübsche Elliot, füreinander empfinden, bringt die beiden parallel zu deren Date dazu, über ihre sexuelle Unerfahrenheit zu diskutieren. 

Ohne falsche Scham

Nur wenige Werke wagen es, das Sexualleben von Menschen mit Behinderung als Thema aufzugreifen. "Latecomers"  tut dies ohne falsche Scham und spielt auf subtile und humorvolle Weise mit Klischees – vielleicht gerade deshalb so erfrischend und authentisch, weil Angus Thompson, der Frank hervorragend verkörpert, auch als Co-Drehbuchautor fungiert. Haben Sarah und Frank, die sich danach sehnen, endlich sexuelle Erfahrungen zu machen, dieselben Wünsche und Erwartungen? Sie sucht nach Erfüllung, er nach Genuss. Trotz ihrer Unterschiede verbindet sie das Gefühl der Ablehnung jeglichen Mitleids. Die Sexualität, von der sie träumen, verkörpert für sie auch einen Ausweg aus dem reduzierenden Blick, den die Gesellschaft auf sie richtet. Getragen vom Spiel eines sehr stimmigen Darstellerquartetts, ist diese Serie eine ebenso fröhliche wie eindringliche Einladung, unsere Vorurteile in Frage zu stellen.